Erfahrungsbericht Dr. Andrea Kreuder

Fachrichtung: Gynäkologie und Geburtshilfe
Position während der Schwangerschaft: Ärztin in Weiterbildung in Köln
Bekanntgabe der Schwangerschaft: 13. SSW
Strukturierte Vorgehensweise in der Klinik vorhanden? Ja

Erste und zweite Schwangerschaft (ET Sommer 2017 und 2019): Während meiner ersten beiden Schwangerschaften habe ich in Köln gelebt und gearbeitet. Damals war mir OPidS gänzlich unbekannt, auch ist mir gar nicht in den Kopf gekommen, dass mir eine Weiterbeschäftigung unter Umständen verwehrt werden könnte. Ich habe die Schwangerschaften jeweils um die 13. SSW herum bekannt gegeben und musste in der Personalabteilung ein Formular unterschreiben, dass ich die von mir frei gewählten Tätigkeiten nach eigenem Ermessen und mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen durchführe. Eine Gefährdungsbeurteilung wurde in beiden Schwangerschaften nicht durchgeführt, aber mir fehlte auch das Bewusstsein für dieses Thema, sodass ich das selber nicht einforderte – natürlich aber auch, weil ich ja weiter arbeiten und operieren durfte. Das ging auch problemlos bis zum Mutterschutz.

Fachrichtung: Gynäkologie und Geburtshilfe
Position während der Schwangerschaft: Ärztin in Weiterbildung in Hessen
Bekanntgabe der Schwangerschaft: 13. SSW
Strukturierte Vorgehensweise in der Klinik vorhanden? Jein

Dritte Schwangerschaft (ET Frühling 2023): Im Vorfeld meiner dritten Schwangerschaft hatte ich erlebt, wie es in meinem Umfeld aufgrund von Corona oder aber auch ohne richtige Begründung zu Beschäftigungs- und OP-Verboten kam. Ich war inzwischen in einer Klinik in Hessen tätig und erfuhr, dass hier auch unabhängig von Corona seit vielen Jahren OP-Verbote für Schwangere ausgesprochen wurden. Das empfand ich als ungerecht und ich fing an, mich mit dem Thema zu beschäftigen und stieß dabei auf OPidS. Ich kam in den Austausch mit Maya Niethard, einer der Gründerinnen von OPidS, und las mich über das Thema ein. Nachdem ich viele gute Gründe für eine Weiterbeschäftigung und gegen ein OP-Verbot gesammelt hatte, organisierte ich ein Treffen mit den Verantwortlichen für QM und Arbeitssicherheit, dem betriebsärztlichen Dienst, der Personalabteilung und der Geschäftsführung. In dem Gespräch konnte ich alle davon überzeugen, das OP-Verbot zu kippen und das dafür erforderliche HIV- und Hepatitis-C-Screening an den Patientinnen einzuführen. Etwas überraschend war ich kurz danach selber schwanger und profitierte von den neu etablierten Strukturen. Mir war es also auch in der dritten Schwangerschaft  möglich, bis zu dem von mir gewählten Zeitpunkt weiter zu arbeiten und zu operieren.

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